2005 lief in Hannover eine Partyreihe mit dem Namen:

"elektro pogo riot" an.

Es war die Zeit, in der "Herr Lehmann" auf VHS Video Tape kam, man auf einem Acker in Niedergörsdorf um 6:00 Uhr morgens Woody hörte und zur "Fight the Power" ging.

Dort, wo ein paar Tausend, eben wohl der hartnäckige Kern, für den Erhalt der Love Parade im Regen durch Berlin stampfte, träumte ich mit meinem Kumpel Dirk das erste mal von einem Gig für uns.

Und vielleicht war es das im begleitenden Regen "sumpfig , dreckig inszinierte, das nicht perfekte", was uns so inspirierte.

Durch Mode, Kultur, Medien, aber vor allem durch die Musik, waren es industrialisierte re-80 ´s. Aber, die waren gut. Vielleicht weil Sie von den "richtigen" Leuten reinitialisiert wurden ?

So waren es die Jahre des großen "ELECTRO CLASH"

Wir waren echte Road Rage rec. Roboter.Das war unser Sound. Westbam. Mal wieder.

"elektro pogo jam" . Mit Platten Tracks machen. Wahnsinn. Unser Blue Print.

Mit zwei PC´s und nem Mini Disc Rekorder bastelten wir uns was zurecht und waren glücklich.

Platz für Techno und elektronische Tanzmusik, war auch in unserer Heimatstadt Hannover, längst an Alle Parteien verteilt. Und wir waren echt arm... Nein kein Witz. "Professional Distortion" ? Nö, damit konnten wir nicht dienen. Wir hatten echt beschissenes Equipement. Und waren eher auf nem Entdecker Trip.

"This is a journey into sound."

Ich errinnere mich, das es morgens um 8:00 Uhr klingelte. Nachdem Dirk eine Nacht lang durch produzierte, musste er schnellstmöglich sein Werk auf meiner Anlage gechen checken. Seine Abhöre war längst Geschichte, ein notwendiges Opfer an einen Gott der "Verzerrung". Ich lieh ständig irgendwas , über Mixer , Kabel , CD Rekorder und sogar Platten, um mir dann, auf meinen schlechten Playern, was zurecht zu kratzen. Geldstücke beschwerten damals meine Nadeln... da darf man schon von kratzen sprechen.

Wir waren echte "Punks", nicht im musikalisch stilistischen Sinne, sondern weil wir voll motivierte Anarcho Künstler waren. Wir taten, was Andere für Unsinn hielten.

Wir hatten damals:

-einen Crack von Reason.

-ne mehr oder wenige geklaute Version von Cubase, und ein paar VST.

-ein Paar (wie gesagt) sehr schlechte Decks mit Battle Mixer,

-und einen kleinen DrumComputer, den Ich gebraucht kaufte.

Tool Platten , 133 Loops, Turntablism das war meins.

Den Übergang muss man hören.... ,is doch klar.

Unauffällig mixen ? Tracks die ineinander verschmelzen, ohne das man den Übergang von einem zum anderen wahrnimmt ? Dieses Konzept verstand Ich garnicht.

Obwohl er auch in dem Bereich bewandert war, wollte Dirk kein DJ Set .Er produzierte ein Live Set nur aus eigenen Werken. "Deezil", der sich später "6:00AM" nannte, arrangierte seine Track Entwürfe extrem reduziert. Der große vorgefertigte Höhepunkt ? Das war nicht sein Ding. Er machte das instant. So wie er wollte, so wie er den Moment wahr nahm. Er Synchronisierte die Rechner und seine Tracks nach Gefühl, ohne eine MIDI Connection. Und wir anderen bewunderten ihn dafür.

Fietback and Deezil aka 6:00 AM @ Soundtropolis and Fight the Power Parade 2004

Im "Stumpf" direkt auf dem Gelände der Uni gelegen, konnten wir endlich aktiv werden. Der Untertitel des Ladens lautet auch heute noch "hier tanzt der Abschaum". Was perfetto für uns war. Und - die Party wurde ein Erfolg. Vielleicht , nicht zuletzt, weil es auch der Geburtstag einer der Organisatoren war, aber zum weiter träumen und vor allem machen, reichte es allemal.

Schon ab, der zweiten Party, stieß Sven dazu. Das veränderte nochmal alles. Er unterstützte mit einer Club Anlage und war über Jahre Mitveranstalter und eine Säule des Ganzen. Gemeinsam produzierten wir eine kleine Hymne für das Event. Und zogen mit dem Konzept durch einige Locations.

left: Deezil aka 6:00 AM

right: Fietback @ 1´st elektro pogo riot Jan/2005

Ich war überzeugt :

Wir sind soweit !

Ja, aber auch im Bereich Gig organisieren, waren wir natürlich echte Dilletanten.

hin und her gerissen, machte ich dann auch immer mal wieder einen auf Buisness, aber so recht gelingen wollte mir das nicht.

Die Rettung:

Freunde unterstützten uns, vermittelten einen Kontakt in die Hannöversche Punk Szene, sprangen als Promoter für uns in die Bresche, unterstützten einfach an allen Ecken. Von einem talentierten jungen Grafiker bis zu unseren bekannten und befreundeten Gast DJ´s und Live Acts, aber vor allem durch unsere Mitorganisatoren bekamen wir die beste Unterstüzung. Selbst eine Website war innerhalb kürzester Zeit am Start. Großartig.

Wir durften unsere ersten Gig´s spielen.

Die Reihe war zwar bis 2010 noch aktiv, aber die Jahre 04/05 waren unvergleichlich. Und ich denke, sie besiegelten für uns Alle drei, das wir das irgendwie ewig machen werden.

2020 wäre der elektro pogo riot als Veranstaltung 15 Jahre alt geworden. Aber wie gesagt beginnt die Geschichte für mich eh 2004. So habe Ich dann irgendwie eine EP geplant so ein mini Album, was sich dem Thema widmet, aber der damalige Traum von einer eigenen Plattenfirma, davon das "unser" Sound, unsere "recordArt" auf einem physikalischen Tonträger kommt, das haben wir drei geteilt. Daher:

the "elektro pogo riot recordings" Ein kleiner Online Fundus, der "Meisterwerke" unseres genialen dilletantentums.

Aufgebaut wie eine kleine Plattenfirma. Eine Errinerung mit der Option, die alten Tapes und CD´s tatsächlich in physikalischer Form zurück zu bekommen. Sowie einige neue Werke mit dem "Spirit" der uns, aber auch andere so prägte.

limitiert und mit recycleten Werkstoffen hergestellt, arbeiten wir dabei mit T.A.P.E.S.Muzik und Bandcamp zusammen .

Ihr könnt also bspw. eine CD oder Kassette ordern, aber habt auch den download, sowie die streming option via bandcamp automatisch mit erworben.

"... machine music . from tape ?

4 Sure !"

the elektro pogo riot recordings

Alle Einnahmen gehen direkt an die Künstler , Rechte-Inhaber oder -Verwärter .

Fietback ( Christian Fiete Schlösser )

DJ Rockwell ( Sven Balzer )

@ elektro pogo riot Kulturzentrum Faust